Hier Teil 3 unserer Beitragsreihe. Heute zum Thema verwendete Materialien: Beschläge und Schnallen.
Wenn wir unsere Hunde „an die Leine nehmen“ vertrauen wir der Leine, dem Geschirr oder dem Halsband das Leben unserer Fellnase an. Dies muss man sich wirklich mal ganz deutlich machen!
Umso erstaunter bin ich, wenn ich zum Beispiel auf einem Flohmarkt eine große Anzahl Hundehalter vor so manchen Stand mit „selbst genähten“ Hundehalsbändern und Leinen stehen sehe, die sich freuen ein vermeintliches Schnäppchen zu machen…
Natürlich ist nicht jeder Stand mit selbstgenähten Hundeartikeln schlecht, aber ich möchte euch hier mal ein paar Unterschiede aufzählen, damit ihr die Spreu vom Weizen trennen könnt bevor etwas passiert.
Beschläge, also die Ringe zum Anleinen müssen geschweißt sein um sich bei Belastung nicht öffnen zu können. Bei günstigen Artikeln werden oft Ringe aus Stahl verarbeitet. Diese können gegenüber Edelstahlringen rosten. Während das Verschweißen der Ringe ein Muss ist, so ist die Verwendung von Stahl oder Edelstahl eine Frage der Langlebigkeit.
Wenn ich ein hochwertiges Accessoire kaufe möchte ich vielleicht nicht, dass nach einiger Zeit der Ring zu rosten beginnen kann.
Wir verwenden in der Regel nur Edelstahl, oder sogar reine Messingbeschläge.
Leider kann man an dem fertigen Teil oft nicht mehr sehen ob ein Ring geschweißt ist oder nicht und ob Edelstahl oder Stahl verwendet wurde.
Aber fragt doch einfach mal nach – ein verantwortungsbewusster Hersteller muss euch ohne zu zögern eine Antwort geben können.
Schnallen: Es gibt hier ganz unterschiedliche Verschlüsse. Steckschnallen als Polyoxymethylen (POM), oder kurz Acetal genannt, werden am häufigsten im günstigen Preissegment verwendet. Manchmal sieht man auch Nylon, also Polyamid (PA 6) Schnallen. Wenn man die Schnalle schließt hört man den Unterschied. Acetal schließt mit einem harten Ton, Nylonschnallen schließen mit einem weichen Ton. Hieraus ergibt sich auch der Unterschied in der Tauglichkeit für Hundeaccessoires. Nylonschnallen können sich leichter öffnen unter Belastung, da das weichere Material schneller nachgibt.
Im oberen Preissegment werden häufig Metallschnallen verwendet.
Doch auch hier gibt es Unterschiede. Während die einen Schnallen aus Zinkdruckguss verwenden, nehmen andere wiederum die teureren Aluminium Schließen. Zinkdruckguss hat den Nachteil sehr schwer und sehr spröde zu sein. Die Schnallen können brechen wenn sie auf einen harten Untergrund fallen.
Die hochwertigeren Aluschnallen sind sehr viel leichter als die Schnallen aus Druckguss und brechen nicht schnell. Die Aluminiumschnallen sind ein US Patent und heißen Alumax. Die Patentnummer steht auch auf der Gehäuserückseite
Hier mal ein Gewichtsvergleich bei einer 25mm Schnalle:
Metall Steckschnalle 25mm Zinkdruckguss Gewicht 59,5 Gramm
Metall Steckschnalle 25mm Aluminium Gewicht 39 Gramm
Um Gewicht zu sparen haben die Schlösser aus Zinkdruckguss auf der Unterseite eine Aussparung im Gehäuse.
Acetal ist bei den Gurtschnallen besser geeignet als Nylon. Wenn du sicher gehen willst mach den Hörtest. Und Aluminium eignet sich besser als Zinkdruckguss bei den Metallschnallen. Hier kannst du die Gewichtsprobe machen, beziehungsweise die Sichtprobe beim Schloss.
Auf jeden Fall solltest du darauf achten, das die Steckschnallen leicht gebogen sind um sich optimal dem Hundehals anzupassen.
Im nächsten Teil geht es um die Qualitätsunterschiede von Nähgarn, Nahtführung usw.
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